DieThemenvonBlues-Songssindschnellaufgezählt: Liebeskummer,AlkoholundböseChefs.Manchmalgeht esauchumdieRechtfertigungdeseigenenTuns.„The sameoveragain“,immerwiederdasGleiche,singt CannedHeat,dieersteBandder„MagicBluesNight“im ausverkauften hannoverschen Capitol. PeterGreenundJohnMayallfolgenmitVariationendes immergleichenBlues-Themas.Dennoch:Dasistes,was 1800Blues-Enthusiastenhörenwollen.Bluesundnichts als Blues sechs Stunden Nostalgie in zwölf Takten.DieimmergleichenSongformelnundrepitiven RhythmusmustermögenMusikwissenschaftlerstören, nichtaberwahreBluesfans.Sieschwörenaufdietiefen Emotionen,diekurze,prägnanteBluessongsschüren.An diesem Abend wird es ihnen oft warm ums Herz.
Die Blues-Erwecker aus San Francisco, Canned Heat zelebrieren ihren seit 36 Jahren unverwechselbaren Boogie-Bluesrock mit viel Charme und Wärme.
Um halb zwölf legt er los - der Vater des weißen Blues… John Mayall. DieLichtgestaltdesbritischenBlueszeigtkeineFormschwäche:vitalerBluesrockmitallem,wasdieseMusik braucht - rauchige Stimme, kernige Gitarrenriffs und packende Mundharmonika-Soli. JetztträgtesGroßformatBuddyWhittington,dereinetierischeGitarrehinlegt,mitrotzigenRiffsundbrillanten LäufenMayallsBluesneuakzentuiert.DerMeisterselbst,imNovember2024wirder91,heiztseineMusikeran,als wärerjunge55.Oldieswie„Roomtomove“verweigerterkonsequent,featuredsein Album„Stories“biskurzvor ein Uhr nachts auch die Letzten der Blues getroffen hat.
Artikel vom 22.03.2003 in der HAZ & NP
Richtig los geht’s bei Peter Green, der einst bei Fleetwood Mac die Gitarrentöne schweben ließ wie zarte Wölkchen am Sommerhimmel. Vor sieben Jahren feierte er sein Comeback, und sein alter Freund Nigel Watson muss ihm mächtig den Rücken stärken. Doch beim "Albatros" schweben die Wölkchen wieder, und bei "Black Magic Woman" webt die Band einen der satt rockigen Musikteppiche, die ins Irgendwo abheben. Dazu die Original Hammond-Orgel von Roger Cotton: Sixties pur.